Offene Grundrisse sind das Markenzeichen moderner Architektur. Sie stehen für Großzügigkeit, Kommunikation und ein fließendes Raumgefühl. Doch so sehr wir diese Offenheit lieben, bringt sie oft zwei große Herausforderungen mit sich: fehlende Struktur und eine unangenehme Akustik. Geräusche breiten sich ungehindert aus, und es mangelt an Rückzugsorten für konzentriertes Arbeiten oder private Gespräche.
Die Lösung muss jedoch keine starre Gipskartonwand sein. Akustische Raumteiler bieten eine intelligente und flexible Alternative. Sie kombinieren die schallabsorbierende Wirkung von Akustikpaneelen mit der funktionalen Aufgabe der Raumtrennung und schaffen so Zonen der Ruhe, ohne die offene Ästhetik des Raumes zu zerstören.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei in Einem: Akustische Raumteiler bieten sowohl eine visuelle Gliederung des Raumes als auch eine effektive Schallabsorption, was die Akustik und das Wohlbefinden verbessert.
- Maximale Flexibilität: Ob als mobile Stellwand, hängendes Deckenelement oder Tisch-Aufsteller – diese Systeme lassen sich dynamisch an wechselnde Bedürfnisse anpassen.
- Design-Statement: Dank einer riesigen Vielfalt an Materialien, Farben und Formen sind akustische Raumteiler heute eigenständige Designobjekte, die Räume aktiv gestalten.
Mehr als eine Trennwand: Die doppelte Funktion
Eine herkömmliche Trennwand aus Glas oder Holz löst nur ein Problem: die visuelle Abgrenzung. Akustisch gesehen kann sie die Situation sogar verschlimmern, da sie eine weitere harte, schallreflektierende Oberfläche darstellt.
Ein akustischer Raumteiler hingegen ist von Grund auf als Schallabsorber konzipiert. Er "schluckt" den Schall, anstatt ihn zurückzuwerfen. Das Ergebnis ist eine doppelte Verbesserung:
- Visuelle Zonierung: Der Raum wird klar in verschiedene Funktionsbereiche gegliedert (z.B. Arbeitsbereich, Besprechungsecke, Loungebereich).
- Akustische Beruhigung: Der allgemeine Lärmpegel im gesamten Raum sinkt, die Sprachverständlichkeit innerhalb der Zonen steigt und es entsteht eine spürbar ruhigere, konzentriertere Atmosphäre.
Vielfältige Systeme für jeden Bedarf
Je nach Anforderung und Raumsituation gibt es unterschiedliche Arten von akustischen Raumteilern:
- Freistehende Akustikwände: Dies sind die flexibelsten Alleskönner. Als mobile Stellwände auf Rollen oder Füßen können sie jederzeit verschoben, neu arrangiert oder bei Nichtgebrauch platzsparend verstaut werden. Sie eignen sich perfekt, um temporär Besprechungsinseln zu schaffen oder Arbeitsgruppen voneinander abzuschirmen.
- Hängende Akustikelemente (Baffles & Vorhänge): Wenn der Boden frei bleiben soll, sind von der Decke abgehängte Lösungen ideal. Vertikale Lamellen (Baffles) oder schwere Akustikvorhänge können Räume optisch unterteilen und sind dabei extrem schallwirksam, da sie den Schall von beiden Seiten absorbieren. Sie sind eine beliebte Lösung in hohen Lofts, großen Kantinen oder Empfangsbereichen.
- Akustische Tisch-Trennwände: Im kleineren Maßstab sorgen diese Aufsteller für Privatsphäre und akustische Ruhe am einzelnen Arbeitsplatz. Sie schirmen direkte Gespräche und Telefonate zum Nachbartisch ab und schaffen eine persönliche Konzentrations-Zone – unerlässlich in modernen Co-Working-Spaces und Großraumbüros.
Design und Materialität: Funktionalität trifft auf Ästhetik
Die Zeiten, in denen Raumteiler rein funktionale, graue Objekte waren, sind vorbei. Heute sind sie ein zentrales Element des Interior Designs.
- Materialien: Hochwertiger PET-Filz, oft aus recycelten Materialien hergestellt, ist das beliebteste Material. Es ist leicht, robust, in unzähligen Farben erhältlich und akustisch hochwirksam. Auch Kombinationen mit Holz oder Metallrahmen sind verbreitet.
- Formen und Farben: Von schlichten, rechteckigen Wänden bis hin zu organischen Formen oder Elementen mit Ausstanzungen ist alles möglich. Die Farbpalette reicht von dezenten Grau- und Erdtönen bis hin zu kräftigen Akzentfarben, die gezielt als Hingucker eingesetzt werden können.
- Individualisierung: Viele Hersteller bieten die Möglichkeit, die Paneele mit eigenen Logos, Grafiken oder Fotos zu bedrucken, sodass der Raumteiler zum Träger der eigenen Markenidentität wird.
Typische Anwendungsbereiche
- Im Großraumbüro: Zur Schaffung von "Quiet Zones" für konzentriertes Arbeiten, zur Abtrennung von Team-Bereichen oder zur Gestaltung von informellen Meeting-Ecken.
- Zu Hause: Zur eleganten Abtrennung des Homeoffice-Bereichs im Wohnzimmer, zur Schaffung einer Spielecke für Kinder oder zur Strukturierung eines großen, offenen Wohn-Essbereichs.
- In öffentlichen Bereichen: Zur Wegeführung in Lobbys und Foyers, zur Schaffung intimerer Sitznischen in Restaurants oder zur flexiblen Gliederung von Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen.
Fazit
Akustische Raumteiler sind eine intelligente und zeitgemäße Antwort auf die Herausforderungen offener Raumkonzepte. Sie sind keine Kompromisslösung, sondern ein multifunktionales Designwerkzeug, das Flexibilität, Ästhetik und akustisches Wohlbefinden auf einzigartige Weise miteinander verbindet. Anstatt starre Grenzen zu ziehen, schaffen sie angenehme Zonen, die sich dem Leben und Arbeiten anpassen und nicht umgekehrt.